Neujahrsvorsätze neu gedacht
Es ist wieder soweit: Das Jahr neigt sich dem Ende, und langsam tauchen die allseits bekannten Artikel zu Neujahrsvorsätzen auf. Die sozialen Medien werden wieder damit geflutet, und jede Nachrichtenwebsite hat ihre eigene Liste mit scheinbar nützlichen Tipps für ein besseres Jahr. Doch ehrlich gesagt sind diese Artikel nicht nur redundant, sondern oft auch ziemlich nutzlos. Jahr für Jahr dasselbe, und das geht mir auf die Nerven!
Aber Moment mal – bevor ich in die übliche Vorsatz-Kritik verfalle, will ich einen Unterschied machen. Es geht nicht darum, die Tradition der Neujahrsvorsätze zu verteufeln, sondern vielmehr darum, diesem besonderen Moment im Kalender eine neue, wirkungsvolle Sichtweise zu geben.
Überschätzte Träume
Das „False Hope Syndrom“ zeigt uns, dass wir oft unrealistische Vorstellungen darüber haben, wie schnell und einfach wir unsere Ziele erreichen können. Wir neigen dazu, uns zu überschätzen, besonders wenn uns Experten dazu ermutigen, große Ziele und Visionen zu verfolgen.
Doch genau hier liegt die Gefahr: Die Ziele, die uns motivieren sollten, können unser Handeln ersticken. Warum? Oftmals bleibt reines positives Träumen ohne konkrete Handlung. Der erträumte Zustand ist angenehm, aber nicht aktivierend. Wir verweilen darin, genießen es, doch es passiert nicht mehr. Manchmal sind die Ziele auch schlicht zu groß. Vielleicht glauben wir nicht wirklich daran, wollen uns nicht der Veränderung stellen oder schrecken vor dem Aufwand zurück. Andere Ziele sind so vage, dass wir nicht wissen, wo wir anfangen sollen.
Unabhängig von der Ursache liegt das eigentliche Problem darin, dass wir uns Ziele setzen, sie erträumen, aber nicht umsetzen.
Diese Art von Vorsätzen ohne Handeln schadet uns sogar. Wie können wir uns selbst glauben und wertschätzen, wenn wir uns ständig im Stich lassen? Das steht im krassen Gegensatz zu dem, was wir eigentlich erreichen wollen.
Die Lösung …
… ist die Selbstwirksamkeit. Zu merken, dass wir selbst wirksam sind, dass wir selbst den Unterschied machen und dass wir selbst die Veränderung in der Hand haben, das ist ein großartiges Gefühl. Doch wie kommt man dahin? Ich verrate es euch: Es geht primär nicht um die Vorsätze und die Ziele. Doch was oft übersehen wird, ist der Weg dorthin. Was tust Du ganz konkret für deine Wünsche? Es geht darum, neue Gewohnheiten zu etablieren. Etwas zu tun, das in unsere guten Vorsätze einzahlt. Was kannst du jeden Tag tun, um deinem Ziel ein Stückchen näher zu kommen? Das sollte dein Vorsatz für das neue Jahr sein, das wird den Unterschied machen. Denn Erfolg ist die Summe kleiner Anstrengungen, Tag für Tag.
Die Magie der kleinen Schritte
Nimm dir richtig kleine Schritte vor, so klein, dass es keine Ausrede mehr gibt, es nicht zu tun. Jeden Tag ein bisschen, mehr braucht es nicht. Sich ständig zu beweisen, dass man an seinen Zielen arbeitet, das ist wahre Selbstliebe und lässt Selbstwirksamkeit spüren.
Beispiele
- Wenn du sportlicher sein willst, dann nimm dir vor, jeden Tag mindestens eine Liegestütze zu machen. Mehr geht immer, aber mindestens eine. Und zeige dir, dass du dranbleiben kannst.
- Wenn du abnehmen willst, dann nimm dir vor jeden Tag, bei der ersten Mahlzeit ganz bewusst gesund zu essen.
- Oder finde deine Mini-Beispiel und teile es in den Kommentaren.
Die Magie dahinter ist, erst die Routine zu etablieren, dann die Intensität zu erhöhen. Wenn wir es schaffen, eine Routine zu etablieren, dann ist es von dort aus viel leichter „mehr“ zu machen. Aber das ist erst der zweite Schritt. Fangt klein an, aber dafür jeden Tag, das ändert oft mehr als man denkt. Das Minimum sollte Mini sein.
Fazit: Eine neue Mini-Gewohnheit - Das sollte dein Vorsatz sein.
Das neue Jahr ist eine Gelegenheit zur Veränderung. Lass das neue Jahr nicht nur mit guten Vorsätzen beginnen, sondern mache aus dem ersten Tag den Startpunkt für deine neue Gewohnheit. Aber vielleicht versuchst du es dieses Jahr mal mit den ganz kleinen Schritten?
Was ist Dein neue Mini-Gewohnheit im neuen Jahr?