Ich habe in einem wundervollen Buch etwas gelesen, das ich teilen und in einer Richtung vertiefen möchte. In „Positiv wirkt“ schreibt Armin Schubert an einer Stelle über „So tun als ob“ („Fake it until you make it“). https://positivwirkt.de/
Er beschreibt eine großartigen Methode in der es auch um „Gewohnheiten“ geht und das hat meine Aufmerksamkeit erregt.
Der Tipp von ihm: „ Wenn du sportlicher werden möchtest, schau dir eine sportliche Person an und beobachte, was sie tut. Beim Essen morgens nach dem Aufstehen, abends vor dem Schlafengehen. Immer dann, wenn du ein Entscheidung treffen darfst, hilft Dir die Perspektive, deine eigenen Entscheidungen an deinem Zielbild auszurichten.
Heute steht Training auf dem Plan.
Du tust, als wärst du sportlich. Du trainierst, unabhängig davon, was dir das Sofa zuruft. …
-> Du entscheidest dich, dreißig Tage lang so zu tun, als würdest du gesund und angemessen trainieren.
… „
Danke, Armin! Ich mag diesen Ansatz. Insbesondere die Konkretisierung der Schritte ist eine wichtige Komponente bei der Entstehung von guten Gewohnheiten. Ein Trick, den man zusätzlich nutzen kann und der oft zu einem enormen Umsetzungswillen führt, ist ein zusätzlicher vertiefter Perspektivenwechsel.
Stellt euch mal die Frage:
- Welche konkrete Identität steckt für dich hinter diesen Handlungen?
- Wer wärst du dann?
- Wie sähe die Vorbild-Version von dir aus?
- Aus welcher Weitsicht würde dieses positiv-zukünftige Ich denken und handeln?
Viele fragen sich an dieser Stelle, wie positiv, realistisch oder übertrieben das Zielbild sein sollte. „Herausfordernd und vielleicht auch ein wenig überfordernd“ ist meistens ein guter Bereich; immer schön zwischen Stillstand und Überforderung 🙂
Aus zwei Gründen kann dieser Schritt nochmal viel bewirken:
- Streben Sie nach dem was sinnvoll ist, nicht was bequemt ist. Außerhalb der Komfortzone “verstecken” sich die größten Gewinne. Das ist der Sweetspot für Lernen, Fortschritt und Flow (Buchtipp: „Flow“ – Mihaly Csikszentmihalyi)
- Unsere Zielidentität hat sehr viel Einfluss auf unser Tun, sie stehen in Wechselwirkung.
Beispiel für motivierenden Perspektivenwechsel:
Vor Jahren hatte ich den Wunsch, öfters joggen zu gehen. Ich versuchte einfach, loszulaufen. Aber irgendwie kam keine Freude auf, und ich ließ es bleiben. Monate später lernte ich jemanden kennen, der öfter lief, und wir verabredeten uns hin und wieder zum Laufen. Das war hilfreich, aber alleine fehlte mir die Motivation.
Dann fragte mich ein befreundeter Coach: ‚Welche zukünftige und positive Identität steckt für dich hinter deinem Tun? Was ist dein Ziel, und wer bist du dann?‘
Und ich hörte mich sagen: ‚Ich bin ein zukünftiger Marathonläufer!‘ Dieser Satz war kraftvoll für mich. Ich als Marathonläufer. Wow. Ich war zwar noch lange nicht dort, aber mein positives Zielbild hatte ich. Und mit dieser Identität habe ich mich bekannt gemacht, gelernt, was sie tut, und mich nach und nach mit ihr angefreundet. Irgendwann war ich sie – ich war und lebte wie ein Marathonläufer. Ich achtete auf meine Essgewohnheiten, und auch an vielen anderen Stellen änderte sich mein Leben, teilweise in Bereichen, mit denen ich gar nicht gerechnet hatte oder die ich eigentlich gar nicht ändern wollte. Es hat sich vieles einfach so ergeben, denn ich wollte ja irgendwann ein Marathonläufer sein.
Mir hat es geholfen. Darüber habe ich mein Ziel klarer bekommen, nochmal mehr aufgeladen und vor allem eine Perspektive gefunden, die ich einnehmen konnte.
Und das ist oft der Schlüssel, wenn es knifflig wird: Die Perspektive!
Das bedeutet konkret, sich nicht zu fragen: „Oh, es regnet – gehe ich laufen oder nicht?“, sondern:
„Würde ich als Marathonläufer nun lieber laufen oder auf dem Sofa sitzen“?
Je stolzer Sie auf einen bestimmten Aspekt Ihrer Identität sind, desto größer Ihre Motivation, die damit verbundenen Gewohnheiten beizubehalten.
Das Ziel besteht nicht darin, ein Buch zu lesen, sondern Leser zu werden.
Das Ziel besteht nicht darin, einen Marathon zu laufen, sondern Läufer zu werden.
Das Ziel besteht nicht darin, ein Instrument zu lernen, sondern Musiker zu werden.
Das war meine Geschichte.
Wie ist deine?
Was hilft dir?
Hast du dein Zielbild von dir schon gedanklich aufgeladen?
Ich freue mich auf dein Feedback und wünsche dir viel Erfolg bei der Gestaltung deines positiven Selbstbildes!
Liebe Grüße
Sven